Unter dem Begriff Kautabak versteht man ein tabakhaltiges Produkt aus Skandinavien, das zur oralen Anwendung bestimmt ist. Unter Sportlern und Athleten ist es bereits weitverbreitet, denn diese erhoffen sich durch die Einnahme eine schnellere Reaktionszeit und eine Reduktion der Nervosität.
In diesem Artikel wollen wir einen genaueren Blick auf die Inhaltsstoffe und Wirkung von Kautabak legen und euch verraten, ob Kautabak als Droge bezeichnet werden kann.
Welche Inhaltsstoffe befinden sich in Kautabak?
Kautabak besteht seit Jahrzehnten aus gemahlenen Tabak, Salz, verschiedenen Aromen und Wasser. Traditionell wird Kautabak lose verpackt, wie zum Beispiel bei der ältesten Sorte Ettan Kautabak. Kautabak gibt es mittlerweile aber auch in praktischen Nicotine Pouches, die aus Zellulose hergestellt werden. Diese werden beim Konsum ebenfalls unter die Oberlippe gesteckt und entfalten dort ihre Wirkung.
Der Kautabak Nikotingehalt variiert je nach Sorte, starke Sorten können bis zu 45 mg/g Nikotin enthalten, leicht starke haben im Durchschnitt 5 bis 10 mg/g Nikotin. Darunter gibt es auch Sorten, die komplett frei von Nikotin sind. Es gibt jedoch auch sehr bedenkliche Produkte überwiegend aus dem Osten, welche mit Nikotingehalten von über 100 mg/g die Konsumenten gefährden. Snushus lehnt solche Produkte strikte ab und warnt Konsumenten ausdrücklich davor.
Als besondere Art des Kautabak gelten die in den letzten Jahren beliebt gewordene All White Pouches, wie zum Beispiel die Produkte der Marke VELO und edel. Diese enthalten zwar Nikotin, sind aber komplett ohne Tabak und verfärben die Zähne nicht.
Die Wirkung von Kautabak
Im Mund wird der gemahlene Tabak durch den Speichel angefeuchtet und durch die Schleimhäute gelangt das Nikotin in den Blutkreislauf und schließlich in das Gehirn. Nikotin steigert die Produktion von Dopamin, einem Neurotransmitter, der positive Gefühle im Körper hervorruft.
Aufgrund dieser Wirkung von Kautabak auf den Körper wird es oft unter Sportlern als Aufputschmittel verwendet. Kautabak kann für kurze Zeit negative Emotionen reduzieren und gleichzeitig die Produktion von Adrenalin ankurbeln. Kautabak bzw. Nikotin steht bisher nicht auf der Liste der verbotenen Aufputschmittel im Sport und kann weiterhin von Athleten eingenommen werden.
Schädlichkeit von Kautabak
Da fast alle Sorten von Kautabak Nikotin enthalten, kann Kautabak abhängig machen. Zu den Schäden, die Kautabak verursacht, ist bisher noch nicht allzu viel bekannt. Kautabak wird jedoch häufig in Verbindung mit Zahnfleischschwund, Entzündungen im Mundbereich, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebsrisiko im Mund und Bauchspeicheldrüse gebracht. Wissenschaftliche Belege zu diesen Folgeschäden gibt es bisher nur wenige.
Bei einer zu hohen Einnahme von Kautabak riskieren vor allem Erstanwender eine Nikotinvergiftung. Kautabak sollte von daher immer in Massen genossen werden und Leute, die zum ersten Mal Kautabak probieren, sollten mit einem niedrigen Nikotinanteil beginnen.
Fazit: Ist Kautabak eine Droge und wird man davon high?
Per Definition sind Drogen Substanzen, die Bewusstseinsveränderungen hervorrufen und abhängig machen. Da Kautabak je nach Sorte hohe Mengen an Nikotin enthält, kann es bei regelmässigem Konsum zu einer Abhängigkeit führen. Da durch den Konsum ein Hochgefühl ausgelöst wird, kann man sagen, dass Kautabak high macht.
Trotz der potentiellen Abhängigkeit stellen sie weiterhin eine weniger schädliche Alternative zu Zigaretten dar. Beim Konsum von Kautabak entsteht kein Verbrennungsprozess und es werden weniger giftige Stoffe aufgenommen als beim Rauchen. Zusätzlich eliminiert es auch die Gefahr des Passivrauchens und ist besser für die Umwelt, da die Nicotine Pouches biologisch abgebaut werden können.